Nun waren die Mädchen und Jungen schon zum zweiten Mal im Naturschutzzentrum, jedoch an diesem 7. Juli 2015 unter einem anderen Themenschwerpunkt als im letzten Jahr. Unter der Leitung einer Naturpädagogin und begleitet von ihrer Lehrerin und drei Müttern befassten sich die Kinder einen Vormittag lang mit dem Thema „Wiese“ und statteten dann noch den Wildtieren in den weiträumigen Waldgehegen einen Besuch ab.
In Erinnerung bleibt sicher diese wunderbare großflächige Wiese, teilweise beschattet von großen alten Bäumen.
Dort wurde das „Wiesenlager“ aufgeschlagen, wo sich die Kinder zunächst mit einem Frühstück stärken konnten. Danach wurden Fragen nach Kleinlebewesen in, über und unter der Wiese gestellt und beantwortet. Auch einige Wiesenblumen und –kräuter waren Gegenstand des Interesses, oder etwa auch die Frage nach der Entstehungsgeschichte von Wiesen im Allgemeinen. Da erfuhren die Kinder u. a., dass unsere Wiesen seit Jahrtausenden stets von Menschenhand geschaffen werden, nämlich durch die Abholzung von Wäldern für Brenn- und Bauholz wie auch zu Weidezwecken. Durch ständiges Mähen wurden und werden Wiesen erhalten und gepflegt, und mit ihnen auch ihre tierischen Bewohner.
Die größte Freude hatten die Kinder zweifellos dann beim Suchen, dem vorsichtigen Einfangen und Betrachten von Insekten in den Becherlupen. Hierbei waren verschiedene Arten von Grashüpfern eindeutig in der Überzahl, denn diese vertragen die trockene Hitze recht gut. Aber auch einige Käfer, Kleinschmetterlinge und andere Insekten waren dabei. Die Libellen freilich waren zu schnell und zu groß zum Einfangen, aber sie schillerten prächtig im Sonnenlicht und stellten ihre Flugkünste zur Schau. Alle Tiere wurden selbstverständlich anschließend wieder freigelassen.
Ebenfalls begeistert aufgenommen wurden das Wiesenspiel „Hummel auf der Blüte“, bei welchem schnelle Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit gefragt war, sowie die Herstellung von „Wiesenkunst“. Dabei wurden auf Tüchern in Gruppenarbeit die beobachteten Insekten mit Hilfe von abgepflückten Gräsern, Blüten, Blättern und Kräutern bildlich dargestellt. In einem Rundgang konnte die Klasse danach alle Bilder begutachten und würdigen.
Auf dem Weg zum Rastplatz des Naturschutzzentrums lernten die Kinder einen stattlichen Rothirsch (mit 15 noch samtigen Geweihspitzen!) aus der Nähe kennen. Dieser lag gemütlich wiederkäuend und ermattet von der Hitze gut sichtbar im Schatten seines Unterstands. Und in einem anderen Gehege waren aus der Ferne auch einige Wildschweine zu beobachten.
Den Abschluss des Ausflugs bildete die Rast unter dem kühlen Dach der Waldhütte. Danach lockte der Barfußpfad mit seinen verschiedenen Untergrundmaterialien und einer Wasserpfütze am Ende, aufgrund derer manche Kinder - und auch vor dem Hintergrund der letztjährigen Erfahrung - vorausschauend an Ersatzkleidung im Rucksack gedacht hatten. Daneben forderten große Mengen von herumliegendem Totholz zum „Hüttenbau“ und anderen Spielen heraus, die allerdings nicht alle ganz ungefährlich waren und deshalb leider unterbunden werden mussten.
Die Rückfahrt mit der Straßenbahn incl. Umsteigen wurde in der großen Hitze dann leider noch anstrengend. Aber am Ende kamen alle Kinder wohlbehalten und zufrieden an der Haltestelle in Mörsch an, wo sie von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen wieder in Empfang genommen wurden und wo man sich ja bereits morgens getroffen hatte.
Allen beteiligten Eltern an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Fahrdienste und/oder Begleitung!
Sabine Schnepf, Lehrerin